Nur drei Tage: Eine wahre Geschichte (German Edition) by Poppersen Mimi J

Nur drei Tage: Eine wahre Geschichte (German Edition) by Poppersen Mimi J

Autor:Poppersen, Mimi J. [Poppersen, Mimi J.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-21T05:00:00+00:00


Das plötzliche Klingeln des Telefons schreckte beide auf. Lucy, die wohl auf einen Anruf von Charlie wartete, sprang zwar auf, ließ dann aber Kate den Vorrang, und lief ihrer Mutter neugierig hinterher. Kaum jemand rief sonst auf ihrem Festnetz an. Natürlich hoffte Kate, dass sich ein um Vergebung winselnder Greg am anderen Ende befand, der alles bereute, seine Liebe beteuerte und bettelte, wieder nach Hause kommen zu dürfen.

„Kate?“, zuerst erkannte sie die Stimme nicht.

„Pete!“, rief Kate leicht irritiert aus. „Was gibt`s denn?“

„Na, ich rufe an, um von meinen Spionageergebnissen zu berichten“, antwortete dieser im Flüsterton.

„Ach ja…“, Kate konnte sich darauf jetzt beim besten Willen nicht konzentrieren.

„Die beiden Verdächtigen haben gerade das Gebäude betreten. Um Punkt 18 Uhr 42. Ich stoppe die Zeit“, gab er eifrig von sich.

Nun wurde Kate doch hellhörig.

„Ach, das ist ja interessant“, gab sie nicht mehr ganz so abwesend von sich. Trotzdem wollte sie das Gespräch schnell beenden.

„Kannst du das Gebäude weiter beobachten und schauen, wann sie wieder rauskommen?“

„Klar, mache ich. Ist alles okay mit dir, Kate? Du klingst irgendwie so bedrückt? Das ist aber nicht wegen dem Büro, oder? Du darfst dir das nicht so zu Herzen nehmen“, sprach er nun aufmunternd weiter.

„Ich weiß, Pete“, unterbrach sie ihn. „Ich erzähle dir alles morgen.“ Als sie das Gespräch beendet hatte, blickte Lucy sie erwartungsvoll an.

Kate merkte, dass sie Hunger hatte, sie hatte außer dem Schokocroissant und ein paar Keksen heute praktisch nichts gegessen. Man konnte Lucy ihre Neugier ansehen, und weil sie sich gerade so gut unterhalten hatten, erzählte sie ihrer Tochter auch, was sich in den letzten Tagen im Büro zugetragen hatte.

Während Kate eine Pizza in den Ofen schob und einen Salat dazu machte, erzählte sie Lucy alles. Das Erzählen vom Desaster bei der Arbeit dauerte genauso lange, wie das Backen der Pizza und als Kate fertig mit ihrem Bericht war, fasste Lucy das ganze haarscharf zusammen. „Da sägt aber jemand ganz schön an deinem Stuhl“, gab sie empört von sich und wieder einmal hatte ihre fünfzehnjährige Tochter Recht. Sogar aus dem Büro hatte sie sich heute ekeln lassen von dieser dahergelaufenen fast-noch-Studentin, die noch grün hinter den Ohren war.

„Und wer ist Pete?“

Nun musste Kate lächeln. „Lass uns erstmal was Essen, ich bin am verhungern“.

Die Geschichte von Pete zu erzählen, dauerte weitaus länger, als die von ihrem Job. Kate redete sich richtig in Rage und Lucy hatte viele Zwischenfragen. Auch hierfür hatte Lucy eine sinnvolle Schlussfolgerung: „Siehst du, du magst auch Außenseiter. Genau wie ich!“

Etwas Ähnliches hatte Kate neulich auch schon gedacht, als ihre Welt noch in Ordnung war, vor nur drei Tagen.

„Das mag wohl stimmen“, gab sie zurück und küsste ihre Tochter auf die Stirn. „Aber du wolltest dich doch mit Charlie heute treffen. Wird es dafür nicht langsam etwas zu spät?“

Früher wäre Lucy bei so einem Kommentar wahrscheinlich ausgeflippt und hätte eine patzige Antwort von sich gegeben, heute aber sagte sie geradezu verständnisvoll: „Ich rufe ihn mal an. Und wenn er nur eine halbe Stunde vorbei kommen kann, wäre ich schon froh, Mama“, sagte



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